Unterschätzen Sie nicht die Bedeutung von Wurmkuren beim Hund© Lum3n – pexels.com

Wurmkuren beim Hund

Ist das Immunsystem Ihres Hundes geschwächt? Leidet er unter Durchfall oder Erbrechen? Ist sein Fell stumpf und die Haut schuppig? Dann sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt aufsuchen – Ihr Hund hat womöglich Würmer

Hundehalter, die mit ihrem vierbeinigen Freund zur Hundeschule gegangen sind, sollten das ernstzunehmende Risiko des Wurmbefalls kennen. Um das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu fördern, haben wir im Folgenden die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.

Woran erkenne ich, dass mein Hund Würmer hat?

Haben sich Würmer im Organismus Ihres Hundes eingenistet, beeinträchtigt dies das Immunsystem des Vierbeiners. Der beste Freund ist anfälliger für Krankheiten und nicht so belastbar, wie im gesunden Zustand.

Beachten Sie, dass die verschiedenen Wurmarten unterschiedliche Auswirkungen auf die Konstitution Ihres Hundes haben. Spul-, Haken- und Bandwürmer wirken sich negativ auf den Verdauungstrakt aus. Das Ergebnis: Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust. Folgen sind Mangelerscheinungen wie stumpfes Fell und schuppige Haut. Bei einem Befall durch Spulwürmer kann es gegebenenfalls sogar zu einer Veränderung des Blutbildes kommen.

Einige Wurmarten bedeuten auch für den Menschen eine ernstzunehmende Gefahr. So können vom Hund auf den Halter übertragene Bandwürmer zu Zystenbildungen in der Leber und den umliegenden Organen führen. Die Wanderung von Spulwurmlarven im System des Menschen stellt eine große Bedrohung für die Nervenbahnen, die Augen sowie das Gehirn dar.

Sollten Sie also unter den oben genannten Symptomen leiden, kann es gut sein, dass Ihr Hund und Sie selbst von Würmern befallen sind.

Wie steckt sich mein Hund an?

Vierbeiner, die bereits entwickelte Würmer in sich tragen, scheiden deren Eier mit dem Kot aus. Schnuppert Ihr Hund nun an dem Kot, kann es schnell passieren, dass er die Wurmeier in sich aufnimmt. Nach dem Ausscheiden „reifen“ die Eier nach und werden äußerst widerstandsfähig, wodurch sie auch nach Jahren noch übertragen werden können.

Füttern Sie Ihren Hund mit rohem Fleisch – insbesondere Lunge und Leber –, können auf diesem Weg Bandwürmer übertragen werden. Achten Sie darauf, das Fleisch ausreichend zu erhitzen (10 Minuten bei 65°) bzw. einzufrieren (1 Woche bei ca. -20°), um mögliche Wurmeier oder -larven abzutöten.

Stehen wilde Beutetiere wie Mäuse oder Kaninchen auf der Speisekarte des besten Freundes, besteht die Gefahr, dass er sich mit dem Fuchsbandwurm ansteckt.

Welpen sind vor Würmern besonders zu schützen. Wurmeier oder -larven werden zum Teil über die Muttermilch oder direkt im Leib der Hündin übertragen. Da das Immunsystem der Kleinen solcherlei Strapazen noch nicht gewachsen ist, führt so ein Wurmbefall im schlimmsten Fall zum Tod.

Das Risiko des Wurmbefalls variiert je nach Haltungsart des Hundes.
Bewegt sich Ihr Hund nur unter Aufsicht im Freien, frisst kein rohes Fleisch oder den Kot anderer Vierbeiner und hat keinen Kontakt zu Personen, deren Immunsystem geschwächt ist, gehört er nicht zur sogenannten „Risikogruppe“.
Treffen die oben genannten Dinge jedoch zu, sollten Sie beim besten Freund in Sachen Wurmbefall umso größere Vorsicht walten lassen.

Wie vermeide ich, dass mein Hund sich ansteckt?

Leider gibt es kein Mittel, das Ihren Hund für den Rest seines Lebens immun gegen Wurmbefall macht. Nehmen Sie dieses Thema also ernst und beobachten Sie das Verhalten des Tiers.

Um das Risiko eines Befalls möglichst gering zu halten, achten Sie darauf, dass Ihr Vierbeiner nicht am Kot anderer Hunde schnuppert oder diesen gar „probiert“.
Falls Sie es nicht ohnehin schon tun: Machen Sie es sich zur Gewohnheit, den Kot Ihres Hundes direkt zu entsorgen. Die Beutel hierfür werden von der jeweiligen Stadt an gut zugänglichen Stellen bereitgestellt – oft in unmittelbarer Nähe von Parkanlagen. Knoten Sie den vollen Beutel einfach unterhalb der Öffnung zu – das minimiert das Ansteckungsrisiko und schont die Geruchsnerven.

Gehört Ihr Hund nicht der Risikogruppe an, genügt es oft, seinen Kot alle drei Monate zu untersuchen. Hierzu können Sie bspw. ein Stöckchen nehmen.
Leider ist das Untersuchen des Kots kein hundertprozentiger Garant dafür, dass Ihr Hund nicht von Würmern befallen ist. Selbst wenn Sie keine Spuren von Würmern bzw. Eiern im Kot Ihres Hundes finden, kann es sein, dass er die Schädlinge in sich trägt. Um auch ohne Wurmkur zu gewährleisten, dass Ihr Fell-Freund nicht von Würmern befallen ist, müssten Sie Kotproben an drei aufeinanderfolgenden Tagen für eine Untersuchung zum Tierarzt bringen.

Wenn Sie auf Nummer sichergehen möchten, sollten Sie Ihrem Hund alle drei Monate eine Wurmkur verabreichen. Lassen Sie sich am besten vom Tierarzt dazu beraten, wann Sie Ihrem Vierbeiner welches Mittel geben sollten.

Achtung: Gehört Ihr Hund zur oben genannten „Risikogruppe“, ist es teilweise notwendig, jeden Monat eine Wurmkur zu verabreichen.
Beachten Sie, dass Ihr Hund bereits 24 Stunden nach Einnahme der Wurmkur wieder vom Parasiten befallen werden kann.
Fragen Sie Ihren Tierarzt, welche Vorgehensweise bei Ihrem Hund die beste ist.

Wenn Sie unsicher sind, wie oft eine Wurmkur bei Ihrem Vierbeiner angemessen wäre, hilft Ihnen dieser Test des ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) Deutschland e. V. vielleicht weiter.

Kommentar schreiben