Therapie- und Assistenzhunde – starke Partner auf vier Pfoten!
Hunde sind einfach toll. Nicht nur als Spielgefährten, Aufpasser und Trainingsbuddy machen die Schwanzwedler mit der feuchten Nase eine gute Figur; als Therapie- und Assistenzhunde unterstützen sie täglich unzählige Menschen dabei, sowohl die kleineren als auch die größeren Hürden des Lebens zu nehmen.
Sind Therapiehunde und Assistenzhunde dasselbe?
Nein. Anders als ihre Kollegen, die Therapiehunde, durchlaufen Assistenzhunde eine circa zweijährige Ausbildung. Diese gewährleistet, dass der Hund auch wirklich aufs Wort hört und sich nicht von anderen Hunden oder Menschen ablenken lässt. Auch das Beschnuppern ihrer Umgebung wird Assistenzhunden abtrainiert – es sei denn, ihr Aufgabenbereich erfordert es. Der Hund soll sich eben voll und ganz auf seinen Menschen konzentrieren. Deshalb ist jeder Assistenzhund ausschließlich für eine hilfsbedürftige Person zuständig, welche er 24/7 begleitet. Darüber hinaus übernimmt jeder von ihnen mindestens drei Aufgaben, mit denen er seinem Menschen das Leben leichter macht. Diese Qualifikation räumt den Assistenzhunden besondere Rechte ein. Unter anderem dürfen (und müssen) sie ihren menschlichen Partner in Räumlichkeiten begleiten, die für Hunde üblicherweise unzugänglich sind.
Natürlich sollten auch Therapiehunde eine umfassende Ausbildung genossen haben und gut hören. Anders als die Assistenzhunde helfen sie oft mehreren Menschen – in ihrer Funktion als Besuchshund im Altenheim sogar zeitgleich. Bisweilen unterstützen auch Therapiehunde psychisch beeinträchtige Menschen. In Amerika sind sie deshalb unter anderem als „emotional support dog“ bekannt. Assistenzhunde, mit ihrer höheren Spezialisierung, werden generell als „service dog“ bezeichnet, weshalb sich in Deutschland auch die Bezeichnung Servicehund etabliert hat.
Die Aufgabenbereiche
Therapiehunde sind in verschiedenen Einrichtungen tätig. Dazu gehören Altenheime, Kindergärten und Zentren für Ergotherapie. Assistenzhunde sind echte Profis auf ihrem Gebiet – und davon gibt es einige:
Blindenführhunde helfen Menschen mit Sehbehinderung, sich in der Welt zurechtzufinden. Sie warnen sie vor Stufen, Straßenübergängen und anderen Hindernissen.
LPF-Assistenzhunde – also Vierbeiner, die über lebenspraktische Fertigkeiten verfügen – helfen beispielsweise Menschen, die auf einen Rollstuhl, Krücken oder Prothesen angewiesen sind. Sie heben für ihren Partner Gegenstände vom Boden auf oder holen sie aus Schränken, betätigen Lichtschalter und helfen beim An- sowie Ausziehen.
Mobilitätsassistenzhunde unterstützen, wie der Name schon sagt, Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Dabei hilft ihnen ein speziell angefertigtes Geschirr, welches ihrem Partner als Stütze dient.
PTBS-Assistenzhunde – also Experten für posttraumatische Belastungsstörungen – helfen Menschen, deren einschneidende Erlebnisse sie nicht mehr loslassen.
Unter anderem wecken sie ihren Partner, wenn dieser Albträume hat, unterbrechen Flashbacks, beruhigen und bewahren ihren Menschen generell vor Stress.
Diabetikerwarnhunde verhindern, dass bei Typ-1-Diabetikern eine Über- beziehungsweise Unterzuckerung stattfindet. Der Hund spürt, wenn die Werte seines Partners steigen oder absinken und warnt diesen rechtzeitig. Interessanterweise scheint nicht jeder Hund diese Fähigkeit zu haben. Es handelt sich viel mehr um ein angeborenes Talent.
Darüber hinaus gibt es Signalhunde, Epilepsiewarnhunde, Autismushunde, Allergieanzeigehunde und viele mehr. Hundehalter wussten es ja schon längst, aber nun dürfte auch allen anderen klar sein: Hunde haben es drauf und sind für uns Menschen unverzichtbar.